Kontemplative Reflexion

ist ein Prozess, der darauf ausgerichtet ist ein qualitativ neuartiges Bewusstsein zu kultivieren. Im wesentlichen handelt es sich um die Entwicklung eines tiefgehenden Verständnisses unseres Geistes bzw. um seine Verwirklichung. Wir erhalten so Zugang zu unserer wahren Natur und lösen uns von den Verstrickungen unseres Verstandes. Im Fokus stehen unsere Wahrnehmungen, aus denen wir meist unser Selbstgefühl oder unsere Ich-Identität beziehen. Bei der kontemplativen Reflexion geht es darum zu erfahren, dass wir nicht unsere Wahrnehmungsinhalte sind, sondern der Raum, in dem die Wahrnehmung geschieht. Wir sind in menschlichen Organismen manifestiertes Bewusstsein, welches sich selber erfährt. Diese gelebte Erkenntnis lässt uns unsere Erfahrungen gleich-gültiger oder -wertiger erleben und hilft uns so Gleichmut zu entwickeln mit den den oft empfundenen Widrigkeiten des Alltags gelassener und souveräner umzugehen. Der Raum ist unbeeindruckt von den Gewittern und Stürmen, die in ihm toben, da sie auf ihn selber keine Auswirkung haben.

Kontemplative Reflexion

kann eine sinnvolle Hilfestellung darstellen, um dazu zu verhelfen ein Verständnis über die gegenwärtige Lebenssituation oder Lebensgeschichte zu erlangen. Darauf aufbauend können bestehende Konflikte bearbeitet werden. Voraussetzung dafür ist häufig zunächst Akzeptanz dessen was ist. Wenn uns bestimmte Erfahrungen missfallen, neigen wir allerdings dazu Widerstände gegen sie aufzubauen. Wir lehnen sie ab – trotz ihrer Existenz, woraus sich Konflikte ergeben können: zwischen dem wie es ist und wie es sein soll – zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Die Aktualisierung von Erfahrungen ist ein wichtiger Aspekt in dem weiteren Prozess. Oft müssen wir leidvoll feststellen, dass wir unsere Lektionen so oft wiederholen, bis wir sie gelernt haben.

Akute Krisensituationen, wie auch andauernde Belastungen können sich in unserem Leben manifestieren und zu chronischen Beschwerden führen, wenn wir nicht frühzeitig oder zeitnah in konstruktiver Weise darauf reagieren und einen selbstfürsorglichen Umgang mit uns pflegen. Wenn unsere Ressourcen jedoch intensiv und / oder über längere Zeit stark beansprucht und somit verbraucht wurden, stehen uns diese nicht mehr in ausreichendem Maß zur Verfügung, um aus eigenen Kräften heraus eine Verbesserung der schwierigen oder festgefahrenen Situation zu entwickeln. In solchen Fällen kann eine längerfristige psychologische Begleitung in Form von kontemplativer Reflexion sinnvoll sein und dazu verhelfen die Dysbalance achtsam zu harmonisieren und wieder ein ausgewogenes inneres und äußeres Gleichgewicht herzustellen.

Merkmale für ein Ungleichgewicht

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Merkmale, an denen Sie erkennen können, dass möglicherweise ein Ungleichgewicht besteht, können bspw. folgende sein:

  • Ängstlichkeit
  • Anspannung
  • Antriebslosigkeit
  • Beanspruchungserleben
  • depressive Verstimmung
  • Einsamkeit
  • Erschöpfung
  • Frustration
  • Gedankenkreisen
  • Gereiztheit
  • Grübelneigung
  • Identitätsfragen
  • innere nervöse Unruhe
  • Isolation
  • katastrophisierende Annahmen
  • Leistungsabfall
  • Libidoverlust
  • Resignation
  • Rückzugstendenzen
  • Schlafstörungen
  • Selbstunsicherheit
  • Selbstwertzweifel
  • Sinnkrisen
  • Traurigkeit
  • Überforderung
  • Wut
  • Zorn 

Sollten Sie aufgrund beschriebener oder ähnlicher Aspekte den Wunsch nach einer unterstützenden Aufarbeitung verspüren, wäre eine längerfristige Begleitung eine geeignete Hilfestellung. In diesem Fall werden zu Beginn der gemeinsamen Arbeit in einem Erstgespräch Schwerpunkte und Ziele der gemeinsamen Arbeit definiert und über einen längeren Zeitraum konsequent und kontinuierlich verfolgt. Dabei kommen sowohl kognitiv- und verhaltensorientierte als auch systemische Methoden zur Anwendung, um integrativ und ganzheitlich vorzugehen. Beispielsweise handelt es sich dabei um kognitive Umstrukturierung, kontemplative Reflexion und Entwicklung von Achtsamkeit und Gewahrsein, um für geistige Klarheit und Entlastung zu sorgen.