Mein Coaching-Ansatz
Als Coach ist meine Tätigkeit geprägt durch eine systemische Haltung. Nach systemischem Verständnis lebt jeder Mensch in Wechselwirkung zu anderen Menschen und Systemen, wie bspw. Familie oder Arbeitskollegen, mit denen er in seiner individuellen Lebenssituation vernetzt ist. Der Mensch als einzelnes Mitglied eines Systems kann dieses beeinflussen, aber auch von ihm und seinen anderen Mitgliedern beeinflusst werden. Menschen können in Abhängigkeit von Gestaltungsmerkmalen eines Systems unterschiedliche Verhaltensweisen zeigen, die sich in verschiedenen Beziehungs-, Handlungs- und Kommunikationsmustern ausdrücken.Wenn es gut läuft, sind diese Verhaltensweisen funktional ausgeprägt und führen zu zufriedenstellenden Erfahrungen. Haben Sie dagegen dysfunktionale Verhaltensweisen entwickelt, sind frustrierende Erfahrungen ein häufiges Ergebnis. Obwohl wir es besser wissen (sollten), verhalten wir uns oft getreu dem Motto: ver-rückt ist der, der stets Gleiches tut und neuartige Resultate erwartet. Bleiben die gewünschten Ergebnisse aus, wird es Zeit das eigene Handeln zu überdenken und ggf. zu aktualisieren.
Coaching kann dazu verhelfen, Klarheit über die eigenen (Persönlichkeits-)Strukturen und deren Auswirkungen auf soziale Interaktionsprozesse zu erlangen und ggf. Neubewertungen von Sachverhalten anzuregen oder im Bedarfsfall Veränderungsprozesse einzuleiten. Wir Menschen sind sehr unterschiedlich gearteten oder sogar gegensätzlich erscheinenden Anforderungen diverser Lebensbereiche wie bspw. denen von Beruf und Familie ausgesetzt. Daraus können sich durch empfundene Unvereinbarkeiten Spannungsfelder ergeben. Solche Konflikte können Bedarf nach Regulation entstehen lassen.
Darüber hinaus können auch verschiedene Anteile innerhalb einer Person zu (intrapersonellen) Konflikten führen. Das kann passieren, wenn Sie Ihre Bedürfnisse nicht ausreichend berücksichtigen oder Sie Ihre persönlichen Werte unzureichend leben. Interpersonelle Streitigkeiten, d.h. solche zwischen zwei Menschen, können sich ergeben, wenn Bedürfnisse oder Werte von zwei Personen nicht miteinander harmonieren oder die Kommunikation darüber misslingt – besonders dann, wenn sie dennoch in einer (Arbeits-)Beziehung zueinander stehen. Bedürfnisse und Werte steuern als handlungsleitende Beweggründe (Motive) unser Verhalten, d.h. was wir tun oder eben auch nicht.
Coaching kann als Hilfestellung dazu dienen diesen Prozess aktiv und bewusst zu gestalten, um eine selbstbestimmtere Haltung zu entwickeln und zufriedenstellendere Erfahrungen zu befördern. Aus unterdrückten oder nicht wahrgenommenen Bedürfnissen oder Werten können erhebliche Beeinträchtigungen entstehen – bis hin zu (psychischen) Erkrankungen.
Meine Herangehensweise ist zudem geprägt von der konstruktivistischen Perspektive. Ich nehme also an, dass bei jedem Menschen eine individuelle Wirklichkeitskonstruktion auf Basis der im Rahmen seiner spezifischen Entwicklung erworbenen (Lern- und Lebens-)Erfahrungen erfolgt (ist). Wir sehen daher die Welt nicht wie sie ist, sondern wie wir (geworden) sind, so dass die subjektive Wirklichkeit im Auge des Betrachters ent- und besteht, dessen Wahrnehmung selektiv (d.h. filternd) ist. Ein grundlegendes Element im Coaching ist die Wertschätzunggegenüber der Wirklichkeitskonstruktion eines anderen Menschen sowie die Neutralität gegenüber dieser.